Die Sommerakademie im Bürgerhaus Kinderhaus will neben dem praktischen und lustvoll künstlerischen Arbeiten auch einladen zu einer Reflektion über die gesellschaftliche Relevanz künstlerischen Wirkens in Zeiten zugespitzter politischer Konflikte. Die einen raunen von Zeitenwende, andere fürchten das Ende bisheriger Gewissheiten. Es geht etwas vor in Europa und den USA:
• europäische Länder, deren Regierungen Züge despotischer Regimes annehmen oder sich von fremdenfeindlichen Strömungen treiben lassen, • ein US-Präsident, der in den Augen vieler Beobachtenden gegen demokratische und rechtsstaatliche Prinzipien agiert, • Konzentration des Reichtums in ganz wenigen Händen bei zunehmender Verarmung von immer mehr Menschen.
All das wird begleitet und getragen von einem Anwachsen nationalistischer, rücksichtslos xenophober und sexistischer Strömungen. Die entsprechenden Bewegungen und Parteien berufen sich zu ihrer Legitimierung auf den ebenso diffusen wie dumpfen Begriff „Volk“ und erklären zu ihrem Gegner die sog. Eliten. Dazu zählen nicht so sehr die Reichen, sondern vielmehr die gewählten PolitikerInnen, die VertreterInnen der Medien, der Wissenschaften und nicht zuletzt der Kunst. Ist es nicht Zeit auch und gerade für KünstlerInnen, dagegen Positionen zu beziehen? Doch was ist zu tun? Mehr Kunst machen, anders Kunst machen, enger kooperieren oder weiter Kunst machen wie bisher, um nicht zu Getriebenen der Ereignisse zu werden? Darüber möchten wir mit eingeladenen KünstlerInnen und Ihnen/Euch diskutieren.
Auf dem Podium diskutieren Brigitte Dunkel, bildende Künstlerin (Köln) www.brigittedunkel.de | Dorothea Carl, Filmemacherin und Künstlerin (Hamburg) www.do-ca.de | Erik Biembacher, sozialpalast Münster (Münster) www.sozialpalast.de, Timm Ulrichs, Totalkünstler (Hannover) Moderation Dr. Roland Seim, Kunsthistoriker und Soziologe (Münster)
1. September 2017, Bürgerhaus Kinderhaus, Idenbrockplatz 8 48159 Münster